Freitag, 2. Oktober 2009

Zeitläufe

Trotz der eisigen Kälte, die sich gestern Abend in meinem Zimmer breit gemacht hat, bin ich, kaum, dass ich mich hingelegt hatte, sofort eingeschlafen...
Ein Tag wie ein Leben. Erst ein Besuch in Dolne Miasto bei einer überaus munteren deutschen (!) Danzigerin, die mir von der Stadt vor dem Krieg erzählt hat...und, dass sie sich nach wie vor hier zu Hause fühlt. Egal ob als Deutsche oder als Polin. Ein leiser, polnischer Akzent schwang mit, als sie es auf deutsch gesagt hatte...

Für mich hat das sehr viel bedeutet, sehr versöhnt bin ich nach dem Gespräch durch die Innenstadt gegangen.
Danach, kaum ein paar Stunden später, ein Gespräch mit Filip, in irgendeinem Café auf der Piwna, bitterkalt war es, als wir hingegangen sind, und außerdem schon dunkel (der Herbst möchte so tun, als sei schon Winter - ich habe schon die ersten Leute mit Mützen und Handschuhen gesehen! Noch weigere ich mich selber). Zum ersten Mal hat er mir Fotos aus dem Irak gezeigt, Männer in Uniformen, Wüste, brüllende Hitze...und Kinder, immer wieder Kinder, die in die Kamera schrien und lachten, die Augen aufrissen.
Babylon, immer wieder Babylon, eine Kopie des Tores von Ischtar. Wo das Original steht, ist bekannt, Filip hat es sehr kritisiert.

Ich werde bald ein neues Notizheft brauchen, allein der gestrige Tag reicht aus für mehrere Erzählbände und büschelweise Artikel. Und doch wird alles in den Roman fließen... Halt! Nicht zuviel verraten!
Nur noch soviel: Ich kann das Wochenende gut gebrauchen. Und vielleicht wird es etwas wärmer. Vorsichtshalber werde ich mir heute ein Dutzend Kerzen kaufen.

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