Donnerstag, 13. August 2009

Inspiration zu Berge



Wie wunderbar es ist, frisch verliebt zu sein!
Noch heute früh, vor meinem Ausflug auf den Hagelsberg (Góra Gradowa), hätte ich solche Gefühlswallungen nicht für möglich gehalten, hatte höchstens einen passablen Blick auf Stadt und Werften erwartet, ein paar verfallende Kasematten. Und dann war es Liebe auf den ersten Blick, mit allem Drum und Dran: Die Sicht auf Danzig ist viel umfassender als von der Marienkirche aus (eben weil man sie selber mit im Blick hat), atemberaubend, und als ich zum Kreuz aufblickte, das die Stadt Danzig im Jahr 2000 hier aufgestellt hat, schwindelte mir.
Das ist übrigens ein Effekt, der sich wiederholen lässt: Durch die dahinziehenden Wolken über dem riesenhaften Kreuz sieht es wirklich so aus, als wenn nicht die Wolken, sondern das Kreuz sich bewegen würde.
Aber dann: die Klatschmohnwiese, die sich über die alte Festung ausbreitet...was für eine Ruhe und Friedfertigkeit an einem solch historischen Ort, der seit 1000 Jahren durch verschiedene Hände gegangen ist, unter anderem durch preussische.
Die Gewölbe des Forts sind großzügig mit weichem, duftenden Gras bedeckt, verwoben ist es mit Kamillen und Wermut.
Als ich an der Robinie lehnte, die am Ende des Forts trotzig am Abgrund steht und nach Danzig hinunterwinkt, hat es mich wie mit einem Blitz durchzuckt: Dieser Ort wird sich mit Gewissheit einst literarisch wiederfinden lassen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Sabrina,

    in Deinen Berichten finde ich mich wieder, wandle erneut die Wege, die Du gehst, beginne zu strahlen, zu traeumen, und empfinde immer wieder die Phaszination die von diesen Orten ausgeht.

    Wenn ich, wie jetzt, in Danzig bin, lasse ich mich von der Atmosphaere gefangen nehmen, gebe mich ihr hin, und ganz besonders freue ich mich, dass auch in Deinen Erlebnissen fuer mich erkennbar ist, wie sehr Danzig auf Dich wirkt.

    Herzliche Gruesse von Danzig-Saspe nach Danzig
    Wolfgang

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