...Agnieszka und ich sind also nach Oliwa gefahren, zu einem Konzert des Mozartiana-Festivals, standen ein wenig ratlos im Park vor dem Palac Opatów herum - die Besucher standen eng an eng, die Bühne mit dem, so vermuten wir, fabelhaften Orchester schien kilometerweit entfernt - und fragten uns, warum es wohl ein lohnendes Experiment sein sollte, keine Verstärker zu benutzen.
Ab und zu wehte der Wind die Ahnung einer Geige, vielleicht G-Moll zu uns herüber... Nach ein paar sehnsuchtsvollen Minuten - Agnieszka hatte sich so auf Mozartklänge gefreut - beschlossen wir, uns bei einer Tasse heißer Schokolade (und das im August!) zu erholen, vorzugsweise im Blekitny Pudel in Sopot. Die Sonne war schon längst untergegangen, es war empfindlich kalt, und so sorgfältig wir uns in unsere Schals hineinverknoteten, wollte uns nicht wärmer werden.
Durch den Park also zurück zum Auto. Dann die unheilvolle Überraschung: Der Besitzer eines wahrlich riesenhaften Ungetüms von Auto hatte uns mit selbigem zugeparkt. Nach einer halben Stunde des Wartens dann die Entscheidung, die straz miejska, so etwas wie die Stadtpolizei, zu rufen. Die kam nach kurzer Weile, war ratlos, wollte nicht den Abschleppdienst rufen, und vollbrachte am Ende das Wunder, unser Auto Millimeter für Millimeter aus seinem Gefängnis herauszubugsieren. Der Verkehr auf der Straße musste auch nur für einige Minuten lahm gelegt werden.
Aga war besorgt, ob ich darüber wohl im Blog schreiben würde, natürlich habe ich sie sofort beruhigt und gesagt, falls ich das täte, würde ich vor allem über die Luft an diesem Abend schreiben: Glasklar, eine Note von Rauch darin, ein Anklang von Humus, ein entschiedener Geruch von Kälte. Aga, sagte ich, wenn ich über diesen Abend schreibe, dann nur als die erste Vorahnung des Herbstes.
Freitag, 21. August 2009
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