Ich arbeite gerade sehr intensiv an der Zweitveröffentlichung, die es neben dem Roman über Danzig geben soll (die auch wesentlich früher erscheinen wird), ihr Titel soll sein: "Danzig. Eine Stadterzählung." All meine Notate, die ich Tag für Tag in meinem Skizzenbuch versammelt habe, werden nach und nach in kleine, literarische Fragmente verwandelt - es ging gut voran, gestern, und als mir irgendwann nachmittags der Kopf rauchte vor lauter "Fragmentierungen", bin ich hinunter an den Targ Weglowy gegangen, um mich ein bißchen abzulenken.
Ein Plan, der zumindest auf den ersten Blick voll funktioniert hat...im Rahmen des Festivals der europäischen Kulturhauptstädte gab es dort gestern ein kleines "Wilna-Fest". Faszinierend zu sehen, wie sehr die Polen von der litauischen Kultur angezogen werden. Die Stände mit den Woll-, Leinen-, Wurst- und Käse-Produkten konnten sich des Ansturms kaum erwehren.
Es gab auch eine kleine Bühne, auf dem eine Gruppe der polnischen Minderheit in Litauen ihre Tänze und Lieder vorführte, sehr interessant ihr Dialekt, sehr spürbar der russische Einschlag.
Auf die Schnelle also ein paar ethnologische und soziologische Studien betrieben, und dann: Sich von der allgemeinen Euphorie anstecken lassen und ein Stück litauischen Käse mit Knoblauch gekauft haben ("otschen wkusnyj!"). Zuhause habe ich noch ein wenig herumfragmentiert, abends bin ich ich Ines, Aga und Filip auf ein polnisch-litauisches Akkordeonkonzert in der Sw. Jakub-Kirche gegangen. Nach einer Stunde haben wir uns hinausgestohlen, anstelle von flotter Folkoremusik hat uns eine Bachinterpretation erwartet.
Heute werde ich einen langsameren Gang einlegen müssen. Der Käse aus Litauen war mir des nachts alles andere als wohlgesonnen, vielleicht als Strafe dafür, dass wir nicht bis zum Ende das Konzert angehört haben...
Montag, 7. September 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Hallo Sabrina,
AntwortenLöschenauch wir waren am Sonntag bis zum frühen Nachmittag auf dem Kohlenmarkt und begeisterten uns an der litauischen Volksmusik. Die kunsthandwerklichen Stände ließen uns fast in einen Kaufrausch verfallen. Einen kurzen Augenblick dachten wir, Dir vielleicht irgendwo zu begegnen. Aber nach den ersten kleinen Regentropfen gingen wir dann zum Essen ins Czerwone Dwor in der Jopengasse.
Halte uns über Deine literarischen Projekte auf dem Laufenden. Ich bin immer darauf gespannt, etwas über Danzig zu lesen.
Viele Grüße aus dem spätsommerlich warmen Zoppot ins spätsommerlich warme Danzig.
Wolfgang
Hallo,
AntwortenLöschenjetzt habe ich bis hierhin alles gelesen
und werde nicht aufhören damit -
die polnischen Wunder (Stefanie Peter z.B.)
sind scheinbar noch nicht ausbuchstabiert,
so dass ich zum Entdecker werde...
Bis dann
Joe