Nach fast drei Monaten muss ich mich nun, Ende Oktober, an ein Gespräch erinnern, dass ich mit einem Bekannten Anfang August geführt habe, in einem Café auf der Piwna - in jenem Café, in dem sich alle immer treffen und Kaffee trinken (das wusste ich damals noch nicht und dachte, ich hätte etwas entdeckt).
Der ungefähre Wortlaut war wohl, dass sich in Danzig, vor allem im Vergleich mit anderen Städten derselben Größenordnung, wenig tut, im Kunst- und Kulturbereich. Überhaupt sei das keine besonders kulturelle Stadt, viel eher politisch, wirtschaftlich konnotiert. Damals habe ich diese Meinung verblüfft geschluckt, hatte überlegt, ob es wohl stimmen könnte und falls ja, warum.
Jetzt, nach drei Monaten, schüttele ich den Kopf, wenn ich an dieses Gespräch zurück denke.
Allein von meiner Wohnung aus, in einem Umkreis von 500 Metern, findet sich soviel, dass ich gar nicht zu allem komme.
Die großartige Städtische Galerie auf der Piwna mit immer neuen Ausstellungen, die etwas wagen und zeigen wollen, nicht nur wiederholen; die neu eröffnete Grass-Galerie auf der Szeroka, wo nicht nur Kunst vom Meister gezeigt wird, sondern auch Vorträge und Diskussionen statt finden; und, um den Dreischritt zu vollenden, auf der anderen Seite des Flusses, das Zentrum für zeitgenössische Kunst Laznia: Auch dort alle naselang neue Ausstellungen, happenings, Aktionen.
Und das war nur eine kleine Auswahl.
Nach drei Monaten muss man einfach feststellen: In Danzig geht was. Man muss nicht einmal danach suchen, man muss sich nur darauf einlassen.
Sonntag, 25. Oktober 2009
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