Beim abendlichen Bier in einer Kneipe am Ende der Szeroka (528 Meter von meiner Wohnung, 498 Meter von der Marienkirche und 30,5 Meter von der Mottlau entfernt, wenn man sucht) auf zwei junge, deutsche Touristen getroffen, ein Paerchen, das mich zoegernd angesprochen hat.
Noch nie waren sie in Polen gewesen, das erste Mal also: Der Schritt nach Osten, und dann gleich Danzig. Erzaehlten, wie lange sie abgewogen haben, wo sie den Urlaub verbringen wollten.
Eine Fahrt nach Danzig ist keine Bauchentscheidung, ist eine ganz bewusste Reise. Oft sind Familiengeschichten damit verbunden, und wenn nicht Erinnerungen an die Erzahlungen von den Grosseltern, so doch an den Geschichtsunterricht.
Jugendliche Touristen aus Deutschland sind denn auch viel seltener anzutreffen als solche der aelteren Generation. Das allerdings kann sich jederzeit aendern: Wenn sich erstmal jemand gegen Mallorca oder London entschieden hat, bekommt er in Danzig grosse Augen und rote Ohren. Das junge Paerchen war ganz begeistert von seinem Aufenthalt, sagten, sie wuerden nun ueberall von Danzig schwaermen. Wenn Danzig Kulturhauptstadt wird, was sehr zu wuenschen ist, werden hoffentlich noch mehr Leute den Weg hierher finden, auch ohne Familiengeschichte.
Sonntag, 8. November 2009
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