Wie lange ist es her, dass ich die Blechtrommel gelesen habe? Jahre und zugleich nur einige Momente. Am Stück hatte ich sie vor Jahren verschlungen, und später, bis heute, immer wieder, tröpfchenweise konsumiert, adaptiert, mir und meinem Schreiben anverwandelt...
Ob das reicht, für eine öffentliche Diskussion mit Günter Grass und fünf anderen Schriftstellern, für eine Diskussion mit dem Thema: Was ist die Blechtrommel für die verschiedenen Generationen?
Ich weiß vor allem, was die Blechtrommel für mich ist, als Schreibende. Das kann und werde ich erzählen. Aber ein Politikum daraus machen? Für mich ist die Literatur ein eigener Raum, hat ihre eigenen Grenzen, kennt keine Staatsgrenzen, ist sich selber Struktur und Halt genug.
Wie dem auch sei, bis Donnerstag heißt es also: eifrig blättern, sich erinnern, Notizen machen. Die Diskussion wird im Artushof stattfinden, vor über 300 geladenen Gästen. Gerade habe ich mich mit der Kuratorin des Festivals getroffen, die mir erzählt hat, dass sie sich gleich ein neues Kleid kaufen geht, für das Abendessen mit Grass und dem Bürgermeister der Stadt. Ich habe meine Lektüreerfahrung und meine Hochachtung für Grass' Literatur. Das muss reichen.
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Montag, 5. Oktober 2009
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