Donnerstag, 10. Dezember 2009

Herder

Kaum mehr als eine Woche in Danzig ist übrig von meiner Zeit!
Das Ende ist schon in Sichtweite, bereits gestern habe ich einen Vortrag im Herder-Zentrum über meinen Aufenthalt, meine vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten hier vor Ort gehalten.
Nächste Woche Dienstag ist dann die offizielle Abschluss-Veranstaltung: Um 18 Uhr im Nowy Ratusz, Sala Herbowa, es wird allerhand Ansprachen geben, ein Gespräch samt kleiner Lesung.

Zeit, die Monate hier, und das, was sie mir gebracht haben, Revue passieren zu lassen. Im Hochsommer bin ich hier angekommen, im Winter verlasse ich diese Stadt.
Ich kann mich glücklich schätzen, hier genauso viel (und noch mehr) von dem gefunden haben, was ich in Danzig erwartet habe: Substanz, Vielfältigkeit, interessante Menschen mit faszinierenden Schicksalen und Familiengeschichten.

Ja, auch wenn ich die Stadt (architektonisch wie geografisch) mir so genau wie möglich angeeignet habe, sind es doch die Menschen, die Danziger, die ich am Wenigsten aus dieser Zeit missen möchte.
Von ihnen geht Inspiration aus. Auch den Hintergrund, die Stadt, werde ich vermissen. Dennoch ist es gut, sich von ihm zu entfernen, um ihn vor meinem geistigen Auge wieder zu erschaffen. Distanz ist unabdingbar für den Schaffensprozess.

2 Kommentare:

  1. Sehr geehrte Frau Janesch,
    ich las in Ihrem Blog vom 2.September den Satz: "Ich habe das Gefühl, mein ganzes Leben auf der Westerplatte verbracht zu haben..." Was haben Sie damit eigentlich gemeint?
    Ich frage, weil ich mich Anfang September selbst in Danzig aufgehalten habe und anschließend eine kleine Erzählung mit dem Titel "Westerplatte 2009" geschrieben habe. Sie finden Sie auf meiner website www.ebwschmidt.de.
    Ihr Kommentar würde mich interessieren, weil es auch in meiner Erzählung um eine persönliche Berührung durch die Ereignisse vom 1.9.1939 geht.
    Mit freundlichem Gruß,
    Ihr
    Eberhard Schmidt

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