Ganz, ganz früh am Morgen, noch bevor die Sonne richtig aufgegangen ist, ist man mit den Anglern an der Mottlau allein. Die Stadt selber schläft noch, die Mariacka - die Frauengasse - ist wie leergefegt, Ruhe.
Ab und zu eine Katze. Keine Vögel. Fast hätte man die Wellen gegen das Lange Ufer schwappen hören können, so still war es heute früh.
Automatisch selber leise auftreten, um keinen Lärm zu verursachen, niemanden aufzuwecken.
Und im immer heller werdenden Tag hinüber zur Niederstadt laufen, leise, denn ein Freund hatte Nachtschicht bei der Polizei und lud ein zu einem frühmorgendlichen Frühstück, Kaffee und Pfannkuchen.
Die Niederstadt bei Sonnenaufgang: Noch entrückter, verschlafener als sonst. Auf der anderen Seite des Flusses scheint es noch Nacht zu sein, trotz des Lichtes, das sich langsam, vom Osten kommend, über Dächer und Häuser ausbreitet...
Dann in der Wohnung von Andrzej. Auf den kleinen Balkon im achten Stock treten, windig ist es hier oben, und hinüber zum Bischofsberg blicken. Einen heißen Kaffee in der Hand, und, also: Mit Danzig gemeinsam aufwachen.
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Donnerstag, 19. November 2009
Samstag, 22. August 2009
Danzig à l'intime
Vor sechs Uhr morgens ist man mit Danzig allein, die Mottlau liegt schlafend da, das Krantor hüllt sich in Schweigen. Barylka und Goldwasser haben die Stühle noch nicht an die Tische gestellt, ein paar Möwen treiben verschlafen auf dem Wasser...
Was für eine wunderbare Option: Wenn man morgens um fünf nicht mehr einschlafen kann, weil einem eine Szene nicht aus dem Kopf geht, die man Tags zuvor noch entworfen hat, in die Schuhe zu fahren, in ein paar hundert Metern an der Brücke zu stehen und noch gar nicht richtig zu begreifen, wo man ist und warum...
Die sagenhafte Leere. Als hätte man in den letzten Tagen einvernehmlich beschlossen, Danzig zu verlassen, und alle wussten davon, nur ich nicht. Man sieht so viel mehr: Die Regenrinnen der Häuser, die Friese, die Schafgarbe, die aus einem Mauervorsprung herauswuchert. Den Leib Danzigs ganz vorsichtig betasten, sich an ihm entlang-tasten, dann, wenn noch keiner guckt, ihn keiner streitig macht und für sich beansprucht. Heute früh um halb sechs hat Danzig mir allein gehört.
Was für eine wunderbare Option: Wenn man morgens um fünf nicht mehr einschlafen kann, weil einem eine Szene nicht aus dem Kopf geht, die man Tags zuvor noch entworfen hat, in die Schuhe zu fahren, in ein paar hundert Metern an der Brücke zu stehen und noch gar nicht richtig zu begreifen, wo man ist und warum...
Die sagenhafte Leere. Als hätte man in den letzten Tagen einvernehmlich beschlossen, Danzig zu verlassen, und alle wussten davon, nur ich nicht. Man sieht so viel mehr: Die Regenrinnen der Häuser, die Friese, die Schafgarbe, die aus einem Mauervorsprung herauswuchert. Den Leib Danzigs ganz vorsichtig betasten, sich an ihm entlang-tasten, dann, wenn noch keiner guckt, ihn keiner streitig macht und für sich beansprucht. Heute früh um halb sechs hat Danzig mir allein gehört.
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