...gerade schiebt ein Obdachloser sein vollbepacktes Wägelchen unter meinem Fenster vorbei, ich beuge mich hinaus und höre ihn singen: Laissez-vous faire, Milord, venez dans mon royaume.
Er trägt ein fadenscheiniges, mit Muscheln besetztes Goralen-Hütchen, seine Stimme füllt mein Zimmer aus. Überhaupt: Danzigs Gesicht in einem Park, 100 Meter vom brodelnden Stadtzentrum entfernt. Während des morgendlichen Kaffees habe ich innerhalb von zehn Minuten mehrere Menschen beobachtet, die hintereinander denselben Mülleimer untersucht haben. Einer hatte eine besonders ausgefeilte Technik: Mit einem langen Stab durchwühlte er auch die Glas- und Altpapiercontainer.
Im Park, in einem dichten Wacholdergebüsch, wohnt außerdem ein schwarzer Kater. Ich beobachte ihn dabei, wie er sich von alten Damen mit alten Brötchen füttern lässt. Ich glaube, es geht ihm gut. Vorhin ist er über den Rasen gejagt, einer Phantom-Maus hinterher.
...und noch etwas, was ich nur im Blog schreiben kann, in einem Roman kämen sofort Beanstandungen, wie konstruiert und klischiert das Bild wäre: Ebenfalls während des morgendlichen Aus-dem-Fenster-Starrens wurden drei Schornsteinfeger gesehen. Sie gingen über die Straße, einer bückte sich und versuchte den schwarzen Kater anzulocken. Der Kater erstarrte und verschwand im Wacholder. Die anderen beiden Schornsteinfeger lachten.
Posts mit dem Label Park werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Park werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Dienstag, 4. August 2009
Abonnieren
Posts (Atom)