Ausflug mit Adrzej in den Jäschkentaler Wald. Erst ein ausgiebiger Spaziergang durch Wrzeszcz, vorbei an seinem Geburtshaus, schon in unmittelbarer Nähe des Waldes, und dann, endlich: hinein in den Wald. Wunderbar hügelig ist es hier, sanft wellt sich der Waldboden den Füßen der Wanderer entgegen, und hoch über den Köpfen rauschen die Buchen mit den ihnen noch gebliebenen Blättern. Ihre schlanken Stämme stehen weit entfernt voneinander, hell ist es und licht.
Andrzej erzählt von endlosen Rodelfahrten durch den Wald, als er noch ein Kind war - und, dass viele Rodelstrecken nun schon längst in Vergessenheit geraten wären. Was muss es für eine Freude gewesen sein, sich in den Elementen zu suhlen, im Schnee, im Waldboden, umgeben von kristallklarer Luft...
Dieser Ausflug - wir rundeten ihn ab, indem wir an den ausladenden Villen vorbei spazierten und lange Hälse machten, uns vorstellten, wie es wäre, dort drinnen zu wohnen - kam ganz passend.
Als wir nämlich vor dem Gutenberg-Denkmal standen, fiel mir ein, dass ich erst Tage zuvor, in "Hundejahre", von jener Stelle im Wald gelesen hatte. Furchtbar mutete da jener Gutenberg auf seinem Podest den Kindern an: Tulla machte Jenny zum Schneemann, und Matern machte unweit, im Steffensweg, Eddi Amsel ebenfalls zum Schneemann und zum Goldmäulchen.
Ich beglückwünschte Andrzej zu seinen besser gearteten Kindheitserlebnissen. Aber auch wir gruselten uns ein wenig, als wir an Gutenberg vorbei kamen: Ein paar zwielichtige Gestalten, die eng um ihn herum standen und eine Wodkaflasche kreisen ließen, ließen uns schneller gehen. Man weiß ja nie.
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Montag, 2. November 2009
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